Karl Kehrle alias Bruder Adam (* 3. August 1898 in Mittelbiberach; † 1. September 1996 in Buckfast Abbey, Devon) war ein benediktinischer Mönch, der durch die Zucht seiner Buckfastbiene zu einem der bekanntesten Imker der Neuzeit wurde.
Im Alter von zwölf Jahren gab seine Mutter den Oberschwaben Karl Kehrle in das englische Benediktiner-Konvent von Buckfast Abbey. Da die Bauarbeiten, die zu jener Zeit im Kloster stattfanden, für ihn zu anstrengend waren, kam er 1915 in die Klosterimkerei, deren Leitung er 1919 übernahm. Als Mönch wählte er den Namen Bruder Adam. Er beschloss aufgrund einer in England grassierenden Bienenseuche, der Isle of Wight Disease, bei der in der Klosterimkerei nur wenige Bienenvölker überlebten, in der Zucht neue Wege zu gehen. Die hierfür erforderlichen Grundlagen zur Anwendung der Vererbungslehre auf die Züchtung von Bienen, fand er in Ludwig Armbrusters Bienenzüchtungskunde von 1919. In Kenntnis der hohen Inzuchtanfälligkeit der Honigbiene, wandte er sich von der allgemein bekannten Reinzucht, als alleiniger Zuchtmethode, ab.
Basierend auf den Lehren von Ludwig Armbruster züchtete er so in Kreuzungszucht, Kombinationszucht und Reinzucht eine sogenannte „erbfeste“ Honigbienenrasse, die in Bezug auf Krankheitsresistenz, Charaktereigenschaften und Honigleistung, seine Anforderungen erfüllte. Zeit seines aktiven Imkerlebens, also nahezu 80 Jahre, war er „Auf der Suche“, so auch der Titel eines Hauptwerkes. Er bereiste seit den 1920er-Jahren systematisch und konsequent große Teile der Welt, beginnend in Europa bis nach Asien und Afrika, um nach geeigneten Bienenrassen zu suchen, die er in seiner Imkerei testete, um einige in seine Population einzukreuzen. Die daraus entstehende Rasse nannte er zu Ehren seines Heimatklosters Buckfastbiene.
Quelle: Wikipedia®